Lehre/Referate
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Hinweise
Im Vordergrund einer Präsentation steht die Informierung eines Publikums. Zentral für Sie als Präsentator ist, die drei Ebenen der Präsnetation - mündlicher Vortrag, folienunterstützte Visualisierung und körperliches Handeln - miteinander sinnvoll zu verknüpfen. Dies geschieht durch eine sorgfältige Vorbereitung und Gliederung Ihres Beitrags, ein authentisches Auftreten sowie überzeugende Inhalte.
Hinweise zur Vorbereitung/Planung
Bevor eine Präsentation gehalten werden kann, erfordert dies eine gewisse Vorbereitung. Je besser Sie vorbereitet sind, desto sicherer und auch flexibler können Sie sich während einer Präsentation und im Vortrag bewegen. Zunächst einmal sollten Sie sich Gedanken über das Thema und den Inhalt machen, sowie ein frühzeitiges Gespräch mit dem seminarleitenden Dozenten suchen. Im Anschluss sammeln Sie Ihr Material und erarbeiten zunächst eine grobe Struktur Ihrer Präsentation. Haben Sie Ihre Präsentationsfolien soweit erstellt, folgt die Anfertigung Ihrer Notizen für die eigentliche mündliche Präsentation. Kurz vor Ihrem Vortrag ist es von wichtig, die Technik (habe ich genug Akku, den richtigen Beamer-Anschluss?) und die Präsentationsfunktion Ihrer PowerPoint-Software zu testen und sich gegebenfalls mit dieser vertraut zu machen.
Hinweise zur Gestaltung von PPT-Folien
Abstrakte Inhalte Ihrer Präsentation lassen sich mit Hilfe von Folien visualisieren. Mit Veranschaulichungen unterstützen Sie das Publikum dabei, Ihre Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Folien können aber selten für sich alleine stehen - sie sind nicht der ganze Vortrag. Folien dienen eher als Stütze Ihre mündlichen Ausführungen, erläutern oder ergänzen das Verständnis von zentralen Begriffen, Themen oder Ergebnissen. Wichtig ist dabei, Ihre gesamte Präsentation gut zu strukturieren. Bauen Sie komplexe Thematiken nach und nach auf und passen Sie Ihre Folien an die Auffassungsfähigkeit Ihres Publikums an. Die Darstellungen auf Ihren Folien bilden eine Art Skelett für die weitergehenden mündlichen Ausführungen. Somit wird Ihr Vortrag anhand der Folien gegliedert.
Die Präsentation ist umso interessanter und kurzweiliger, je besser es Ihnen als Präsentator gelingt, abstrakte wissenschaftliche Inhalte in eine narrative Form, also eine spannende Geschichte zu bringen. Versuchen Sie, in Ihrem Vortrag einen Spannungsbogen aufzubauen.
Software
Als Software finden Sie verschiedene Angebote: Kostenpflichtig ist etwa die Präsentationssoftware Microsoft "Powerpoint" oder "Prezi"; kostenlos ist die Open-Source-Anwendung "Impress" (als Teil der Libre Office Suite).
Farbliche Gestaltung und Schrift
Im Vordergrund der visuellen Gestaltung stehen Ästhetik, Lesbarkeit und Einheitlichkeit. Verwenden Sie in Ihrer Präsentation keine auffälligen oder verspielten Schriftarten, sondern entscheiden Sie sich für ein klares und leserliches Bild wie beispielsweise Arial in ausreichend großer Schriftgröße. Die Überschrift könnten Sie dann in 32 Punkt machen, die erste Ebene 28 Punkt groß und jeden weiteren Unterpunkt um 4 Punkt kleiner. Jedoch sollte Ihr Text nicht unter 16 Punkt formatiert sein. Hervorhebungen können Sie durch "fett"- oder "kursiv"-Formatierung realiseiren. Mit "fett" können Sie auch Gliederungen vornehmen, aber vermeiden Sie es, Überschriften fett zu setzen. Auf Unterstreichungen sowie auf Word-Art oder farbige Hervorhebungen sollten Sie gänzlich verzichten (sie lenken mehr ab als dass sie die Informationsaufnahme unterstützten). Farblich sollten Sie eine Kombination aus einem hellen Hintergrund und einer dunklen Schriftfarbe wählen; achten Sie in jedem Fall auf eine kontrastreiche Farbwahl.
Formalia
Halten Sie rundherum einen Rand ein, der etwa der Zeilenhöhe der Überschrift entspricht. Richten Sie den Text linksbündig aus oder verwenden Sie den Blocksatz nur in Verbindung mit einer sinnvollen Silbentrennung. Zwischen den Zeilen empfiehlt sich ein Abstand von mehr als 1,0. Um Ihre Stichpunkte zu gliedern ist es sinnvoll mit Bulletpoint-Listen zu arbeiten. Sie können auch in Form von nummerierten Listen arbeiten; nutzen Sie diese Möglichkeit aber nur, wenn Sie eine Priorisierung Ihre Inhalte darstellen möchten.
Bulletpoint-Liste
- Element x
- Element y
- Element z
Nummerierte Liste
- Erstes Element
- Zweites Element
- Drittes Element
Achten Sie jedoch darauf, dass Sie eine Bulletpoint-Liste und einer nummerierten Liste nicht auf einer Gliederungsebene kombinieren (sonst verliert das Publikum schnell die Übersicht):
Unschöne Mischung aus Bulletpoint- und nummerierter Liste
- Element x
- Erstes Unterelement
- Zweites Unterelement
- Element y
- Nur ein Unterelement
- Element z
Sie sollten mindestens drei Punkte bei einer Aufzählung aufführen und Unterpunkte erst ab zwei Inhalten bilden (ein Unterpunkt alleine macht keinen Sinn). Einzelne Elemente einer Bulletpoint-Liste sollte nicht mehr als zwei Zeilen Text, eine Liste insgesamt nicht mehr als vier Elemente umfassen. Die unterschiedlichen Gliederungsebenen sollten ebenfalls wieder mit Hilfe der Schriftgröße und verschiedenen Aufzählungszeichen abgegrenzt werden. Verwenden Sie dafür die Funktion der automatischen Aufzählung. In den Kopfbereich der Folie fügen Sie den Titel bzw. die Kapitelüberschrift ein, der Mittelbereich wird mit dem entsprechenden Inhalt gefüllt und in der Fußzeile sollte die Folienzahl angegeben werden. Folienübergänge sollten Sie zunächst einmal in konventionellem Stil verwenden, in dem die Folien einfach "aufgelegt" werden. Auffälligere animierte Übergänge zwischen den Folien können sparsam eingesetzt werden, um die Aufmerksamkeit gezielt zu steuern. Ebenso können komplexere Visualisierungen durch Animation schrittweise aufgebaut werden. Die einzelnen Klicks sollten dabei gut geplant sein: Zeigen Sie mehr an, als Sie konkret besprechen, konzentriert sich das Publikum auf die Folienlektüre und hört Ihnen nicht mehr zu (oder umgekehrt). "Coole" Effekte - umherfliegende Satzteile, buchstabenweises Einfliegen über den ganzen Hintergrund, 10 mal Aufblinken usw. - lenken vom Inhalt ab und schaden mehr als sie nutzen.
Gliederung
Ein organisiertes Layout ist wichtig, um dem Publikum die Präsentation zu erleichtern. Zentrale Punkte sollten dabei sichtbar gemacht werden. Eröffnen Sie Ihre Präsentation mit einem aussagekräftigen Titel Ihrer Präsentation und geben Sie auch Ihre(n) Namen an. Darauf folgt eine Folie ("Übersicht" oder "Gliederung" o.ä.), auf der Sie die Gliederung Ihrer Präsentation kurz vorstellen. Die einzelnen Folien sollten zu thematischen Einheit gruppiert werden. Zwischen den einzelnen Abschnitten können Sie Gliederungsfolien einfügen, die es dem Publikum erleichtern, Themensprünge mit zu vollziehen. Am Ende sollte eine Schlussfolie den Abschluss der Präsentation signalisieren: fassen Sie die zentrale Aussage Ihres Beitrags prägnant zusammen oder kopieren Sie die Startfolie auch ans Ende.
Bilder, Videos und Tabellen
Sollten Sie in Ihrer Präsentation Bilder verwenden, achten sie auf die Angabe von Quellen und ob Sie die Berechtigung haben, die Materialien zu verwenden (insb. bei Fotos oder Aufzeichnungen, die die Persönlichkeitsrechte von gezeigten Personen verletzen könnten). Wenn Sie Tabellen und Grafiken aufführen, beachten Sie immer, dass Ihr Publikum diese in kurzer Zeit erfassen muss. Generell gilt: Tabellen lieber als Grafiken oder Diagramme. Zeigen Sie nur wichtige und darunter auch nur diejenigen Daten, auf die Sie tatsächlich auch eingehen können. Zeigen Sie keine Tabellen oder Grafiken, deren Entstehungshintergrund Sie nicht kennen ("hab ich bei Google gefunden"). Videos wie auch Audio-Aufzeichnungen sollten in die Präsentation (und die Datei) direkt integriert und nicht durch externe Programme aktiviert werden (letzteres stört den Fortgang der Präsentation). Allgemein sollten Sie auch auf Links eher verzichten. Möchten Sie etwas aus einem externen Programm zeigen, bietet es sich an, die gewünschte Aktion mit Hilfe von Screenshots in die Präsentation einzubetten. Beachten Sie bei der Verwendung zusätzlicher Elemente darauf, dass diese klar voneinander abgegrenzt sind. Gemischte Element-Text-Folien sollten genauso wenig überladen wirken, wie die rein schriftlichen Folien.
Hinweise zum (guten) Verhalten als Redner/Präsentator
Zu einer Präsentation gehört auch, dass Sie als handelnde Person körperlich in Erscheinung treten. Wenn Sie mit Ihrer Präsentation beginnen, sollten Sie dem Publikum daher sichtbar und mit einem festen Stand gegenüber stehen. Versuchen Sie, während des Vortrages den Augenkontakt mit Ihren Zuhörern zu halten, das Publikum direkt anzusprechen ("Ihr seht hier...", "vielleicht habt Ihr bereits von X gehört...") und Interaktion zu fördern. Vermeiden Sie, die ganze Zeit nur auf das Display Ihres Laptops, auf die Leinwand oder auf Ihre Notizen zu schauen; andernfalls hat das Publikum auch schnell keinen Grund mehr, Ihnen aktiv zu folgen. Zeigegesten (Verweisen auf ein bestimmtes Element auf den Folien) oder andere Gesten können Ihre sprachlichen Ausführungen ergänzen und die Rezeption unterstützen. Reden Sie klar und deutlich dem Publikum zugewandt; versuchen Sie, persönliche Ticks (möglichst vor der Präsentation) in den Griff zu bekommen (wenn Sie z.B. gerne an Kulis spielen und dabei regelmäßig den Deckel durch die Luft schnalzen lassen, nehmen Sie einfach keine Stifte in die Hand...). Die Folien sollten synchron in Ihren Vortag integriert werden ("Ups, ja, das hab ich schon gesagt...Ach so, das kommt auch noch" usw.). Behalten Sie während des Vortags die Zeit im Auge. Am Ende Ihrer Präsentation bedanken Sie sich bei Ihrem Publikum und leiten anschließend die weiterführende Diskussion ein. Lassen Sie offene Fragen zu.
Hinweise zur Einrichtung von Handouts
Handouts sind sinnvolle Ergänzungen zu einer Präsentation. Hinweise zu deren Funktion und Gestaltung finden Sie hier.